
Der Wolf ist da – und was tut die Politik? Auf diese drängende Frage gibt es nun zumindest in Niederösterreich eine Antwort: Landeshauptfraustellvertreter Stephan Pernkopf, der auch für Landwirtschaft zuständig ist, hat dieser Tage die vorläufige Vorgangsweise fixiert. Das Ergebnis ist ein Fünf-Punkte-Paket, das Betroffenen zumindest einen Teil ihrer Sorgen nehmen soll.
Vielleicht der fürs Erste wichtigste Punkt für Nutztierhalter: Das Land springt – nachdem die Schadensdeckung von Wolfrissen durch den nö. Landesjagdverband ausläuft – mit einer eigenen Versicherung ein. So können Bauern auch nach dem 1. Jänner 2018 sicher sein, dass sie Schadenersatz für nachweislich von einem Wolf getötete Tiere bekommen.
Weiters wird es ein landesweites Monitoringprogramm geben. Bisher wurde das nur auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig gemeinsam mit dem Bundesheer durchgeführt, weil sich dort das erste österreichische Wolfsrudel nieder gelassen hat.
Das wird Walter Arnold, Leiter des Forschungsinstitutes für Wildtierkunde an der Veterinärmedizinischen Uni Wien, ausarbeiten, der dafür schon Vorarbeiten geleistet hat. Dabei werden beispielsweise DNA-Proben und Sichtungen ausgewertet, um ein genaues Bild vom Verhalten der Wölfe zu bekommen.
Drüber hinaus wird Arnold europaweite Vergleiche zum Umgang mit dem Geschützten Tier und Wechselwirkungen mit anderen Arten vornehmen. Dazu werden Mitarbeiter der Landwirtschaftskammer gemeinsam mit dem Forscher auch analysieren, welche Vorgangsweisen anderer Länder auch bei uns Erfolge versprechen und welche nicht. In dem Zusammenhang werden Experten der Landwirtschaftskammer auch Umsatzempfehlungen für taugliche Herdenschutzmaßnahmen ausarbeiten.
Ab sofort gibt es außerdem bei der Landwirtschaftskammer Niederösterreich eine Meldestelle für Wolfssichtungen. Die kann man – samt Fotos – unter der Emailadresse [email protected] bekannt geben.
