
Der russische Wetterdienst bestätigte am Montag Meldungen, wonach in einigen Teilen des Landes erhöhte Radioaktivität gemessen wurde.
Konkret handelt es sich um Ruthenium-106, von dem vor allem südlich des Ural Werte gemessen wurden, die fast um das 1000fache über dem Normalwert lagen. In der Messstation von Argajasch wurden die überhöhten Werte im Zeitraum zwischen 25. September und 7. Oktober festgestellt.
Nach Angaben des russischen Wetterdienstes Rosgidromet wurde Ruthenium-106 in Tartastan und ab dem 29. September in Italien sowie in nördlicheren europäischen Ländern registriert.
Woher das Ruthenium-106 kommt, ist nach wie vor ungeklärt - Experten in Europa gehen davon aus, dass die Quelle irgendwo zwischen dem Fluß Wolga und dem Ural liegt. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk gilt aber als unwahrscheinlich, da in diesem Fall auch andere radioaktive Elemente freigesetzt worden wären. Rund 30 Kilometer von Argajasch entfernt liegt allerdings das Atomkraftwerk Majak, wo auch nukleare Brennelemente wiederaufbereitet werden.
Greenpeace forderte die russische Atombehörde Rosatom, wo die Überschreitung der Grenzwerte zunächst abgestritten wurde, nun auf, eine gründliche Untersuchung einzuleiten und Ergebnisse von der Untersuchung in Majak offenzulegen. Außerdem will Greenpeace von der Staatsanwaltschaft verlangen, "Ermittlungen über die mögliche Verschleierung eines Atomunfalls" einzuleiten.
