
Die Orestie des Aischylos ist die einzige komplett erhaltene Tragödientrilogie des antiken griechischen Theaters. Rache ist das vorherrschende Thema der blutgetränkten ersten beiden Teile.
Im ersten Teil kehrt Agamemnon, Herrscher von Argos, nach zehn Jahren aus dem Trojanischen Krieg zurück. Auf seinem Haus lastet ein Fluch. Der Vater und dessen Bruder, Atreus und Thyestes, haben ihre eigenen Kinder geschlachtet und versucht, die Götter zu täuschen. Agamemnon selbst hat seine Tochter Iphigenie der Göttin Artemis geopfert. Seine Frau Klytaimestra lebt im Ehebruch mit Aigisthos. Sie ermordet den heimgekehrten Agamemnon im Bad und mit ihm Kassandra, seine Kriegsbeute und Tochter des Priamos.
Im zweiten Teil, den Choeophoren, nimmt ihr Sohn Orest Rache für den Tod des Vaters. Er erschlägt Aigisthos und seine Mutter Klytaimestra. Im dritten Teil, den Eumeniden, verlässt Aischylos den seit Homer tradierten Mythos. Die Göttin Pallas Athene macht dem Mechanismus des Tötens ein Ende, indem sie den Fall des Orestes kurzerhand an eine von ihr eingeführte neue Institution verweist, ein Gericht bestehend aus den Bürgern Athens.
Der Regisseur Antú Romero Nunes erzählt Die Orestie mit sieben Schauspielerinnen aus der Perspektive der Erinyen, die von Pallas Athene gezwungen werden, ihre primitive Funktion als Rachegöttinnen zugunsten einer neuen Rolle als gütige, die demokratische neue Rechtsordnung anerkennende Eumeniden aufzugeben.
Regie: Antú Romero Nunes I Mit: Andrea Wenzl, Sarah Viktoria Frick, Barbara Petritsch, Irina Sulaver, Caroline Peters, Maria Happel, Aenne Schwarz
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