"Skandal in Österreich: In einer Hauptschule in Wien Floridsdorf prügelt ein Lehrer türkische und syrische Schüler" - diese Meldung verbreitet ein türkischer Nachrichtensender via Facebook. Dazu veröffentlicht er Fotos von blauen Flecken an Hals und Beinen eines nicht erkennbaren Burschen.

Bewiesen ist das zwar noch bei Weitem nicht, der Wiener Stadtschulrat bestätigt aber einen Vorfall an einer Floridsdorfer NMS. KURIER-Informationen zufolge handelt es sich um jene in der Adolf-Loos-Gasse.

Dort soll ein junger Lehrer einen türkischstämmigen Schüler aus der achten Schulstufe am Dienstag gewürgt haben. Das behauptet zumindest der Jugendliche. Es steht aber Aussage gegen Aussage. Der Pädagoge beteuerte in einer schulischen Niederschrift seine Unschuld. Er gab an, ein türkischstämmiger und ein syrischstämmiger Bursche hätten auf dem Gang miteinander gerangelt und er habe die beiden bloß voneinander getrennt. Die Schüler werden als "auffällig" beschrieben.

Vater erstattete Anzeige

Laut Stadtschulrat erstattete jedoch der Vater des türkischstämmigen Buben noch am Dienstagabend Anzeige bei der Polizei. Aus dieser Aussage dürfte die Behauptung stammen, der Lehrer habe das Kind geprügelt. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen auf.

Sollte sich der Vorwurf als wahr herausstellen, hätte das disziplinäre und strafrechtliche Konsequenzen für den Lehrer. Erweist sich die Behauptung des Schülers aber als erfunden, droht dem bereits strafmündigen Burschen eine Anzeige wegen Verleumdung.

Die Mühe einer tiefergehenden Recherche bei Stadtschulrat oder Polizei hat sich der türkische Nachrichtensender übrigens nicht gemacht.