
In Frankreich haben die Gedenkzeremonien zum zweiten Jahrestag der begonnen. Staatspräsident Emmanuel Macron legte am Montagmorgen einen Kranz vor einer Gedenktafel am Stade de France im Vorort Saint-Denis nieder, anschließend hielten die Anwesenden für eine Schweigeminute inne.
Foto: APA/AFP/POOL/ETIENNE LAURENT An dem Stadion hatten am 13. November 2015 während des Fußballspiels Frankreich gegen Deutschland die koordinierten Anschläge begonnen - bei den Angriffen auf die Konzerthalle Bataclan, mehrere Restaurants und Cafes sowie das Fußballstadion Stade de France waren insgesamt 130 Menschen getötet und mehr als 350 verletzt worden.
Foto: APA/AFP/FRANCK FIFE Allein im "Bataclan" starben 90 Menschen. Der beliebte Veranstaltungsort mit rund 1.500 Plätzen war für ein Konzert der US-Rockband Eagles of Death Metal ausverkauft. Drei Männer mit Sturmgewehren drangen während des Konzerts in den Musikclub ein, schossen in die Menge und nahmen Geiseln. Nach gut zweieinhalb Stunden begannen Einsatzkräfte, den Club zu stürmen. Eine halbe Stunde später waren die überlebenden Konzertgäste befreit. Die drei Terroristen starben; zwei zündeten ihre Sprengstoffgürtel, der dritte wurde von der Polizei erschossen. Zu den Attentaten bekannte sich die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).
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Macron sollte anschließend auch die anderen Anschlagsorte besuchen. Dabei sollten jeweils die Namen der Opfer vorgetragen werden. Die für Frankreich beispiellosen Anschläge hatten das Land schwer erschüttert.
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Stammt ein Attentäter aus dem angegriffenen Land, so spricht man von "homegrown terrorism". Übersetzt bedeutet der englischsprachige Begriff: "selbst gezüchteter Terrorismus" oder "hausgemachter Terrorismus".
Es kann sich bei den Tätern dann um Kinder von Einwanderern handeln, die über Jahrzehnte in Ländern mit westlicher Staats- und Gesellschaftsordnung sozialisiert wurden - oder um Staatsbürger, die zum Islam übertraten und sich immer weiter radikalisierten.
Sie kennen sich besonders gut mit der Sprache, den Regeln und der Umgebung in den Zielländern aus. Eine Radikalisierung geschieht häufig über Internetpropaganda. Gibt es eine praktische "Ausbildung" zum Terroristen, findet sie oft in Trainingslagern im Ausland statt.
Zu den "homegrown"-Terroristen zählen etwa einige der Angreifer bei der Anschlagsserie in Paris im November 2015 unter anderem auf den Club "Bataclan". Auch die Attacke auf die Londoner U-Bahn 2005 und die Bombenanschläge auf Pendlerzüge in Madrid 2004 werden in der Regel dem "homegrown"-Terrorismus zugerechnet.
