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Toter Rekrut in NÖ: Akuter Infekt festgestellt

11-08-2017, 16:04

Die Blutuntersuchung des in Horn verstorbenen Rekruten hat einen akuten Infekt ergeben. Es seien die Keime Hämophilius influenzae und Streptokokkus pneumoniae festgestellt worden, informierte die Staatsanwaltschaft Krems an der Donau. Dies habe der Sachverständige am Freitag telefonisch mitgeteilt. Bei der Obduktion konnten demnach keine Entzündungsspuren an den Organen festgestellt werden.

"Es handelte sich um einen akuten Infekt; die Keimeinschwemmung ins Blut bewirkte offensichtlich das hohe Fieber und war geeignet, eine Sepsis herbeizuführen", teilte die Anklagebehörde am Freitagnachmittag mit. "Diese Form der Erkrankung ist extrem selten", hieß es weiter. Man habe das Bundesheer über dieses Ergebnis informiert, damit über allfällig erforderliche Antibiotikagaben an Heeresangehörige entschieden werden könne.

Mehr dazu in Kürze.

Auch Sonderkommission ermittelt

Ermittlungen in dem Fall werden auch vom Bundesheer selbst geführt. Hans Rathgeb, Präsident des Landesgerichts Salzburg und Brigadier der Miliz, leitet eine Untersuchungskommission. Er hat am Mittwoch seine Arbeit aufgenommen. Eine Sonderkommission soll zudem sämtliche relevanten Ausbildungsvorschriften im Bundesheer überprüfen. Ihr steht Generalleutnant Günter Höfler vor, Leiter der österreichischen Militärvertretung Brüssel.

Doskozil versprach am Mittwoch Aufklärung

Verteidigungsminister Hans-Peter Doskozil (SPÖ) hat nach dem Tod des Rekruten am Mittwochabend in der ZiB 2 erneut volle Aufklärung und entsprechende Konsequenzen angekündigt. Gleichzeitig stellte er sich grundsätzlich hinter die Heeres-Mitarbeiter: Es dürfe nun nicht zu einer "pauschalen Verurteilung" des Heeres kommen, so Doskozil. Auch Berichte, wonach bei einem Marsch am Vortag mehr als 20 Rekruten ohnmächtig geworden seien, seien bereits an die Kommission weitergegeben worden, sagte der Minister

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