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"Herwart": Die Ruhe nach dem Sturm

30-10-2017, 12:00

Der schwere Sturm "Herwart", der am Wochenende mit bis zu 140 Stundenkilometern im Flachland und bis zu 180 auf den Bergern über Österreich tobte, hielt die Feuerwehren im ganzen Land auf Trab. Im Burgenland, im Bezirk Neusiedl am See, wurden mehrere Hochspannungsleitungen zerstört. Betroffen waren vier Stahlgittermasten der 110-kV-Leitung Neusiedl-Frauenkirchen im Bereich der Gemeinden Gols und Weiden, bestätigte die Energie Burgenland am Montag einen Bericht des ORF Burgenland. Rund 12.250 Haushalte waren dadurch für sieben Minuten ohne Strom.

Durch den Ausfall musste auf die 110-kV-Kabelleitungen aus dem Umspannwerk Andau umgeschaltet werden. Noch am Sonntag wurden erste Maßnahmen zur Errichtung provisorischer Ersatzmasten gesetzt. Die Inbetriebnahme soll in knapp zwei Wochen erfolgen. Eine Neuerrichtung der beschädigten Masten ist noch vor Wintereinbruch geplant. "Im Burgenland ist seit Beginn der Stromversorgung noch kein 110 kV-Gittermast umgeknickt", hieß es von der Energie Burgenland. Eine Schadenssumme steht noch nicht fest.

Aufgrund von Gefahrenquellen neben der Trasse wurde auch die Neusiedler Seebahn zwischen Neusiedl am See und Pamhagen gesperrt. Ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Die Sperre werde zumindest bis Mittag andauern, hieß es von der Neusiedler Seebahn.

Die Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ) vermeldete am Montagvormittag keine Feuerwehreinsätze mehr. Insgesamt gab es von Sonntag bis Montagfrüh 45 Einsätze wegen Sturmschäden.

39 Haushalte warteten auf Strom

In Oberösterreich waren am Montag Aufräumarbeiten in Gang, es herrschte aber großteils wieder Ruhe. Fünf bis sechs kleinere Einsätze meldete das Landesfeuerwehrkommando und nur noch 39 Haushalte waren am Vormittag ohne Strom. Bis Mittag sollten auch sie wieder versorgt sein, hieß es von der Energie AG.

Insgesamt waren 96.000 Haushalte im Bundesland von Stromausfällen betroffen, die meisten allerdings Sonntagabend wieder versorgt. 26 Einheiten in Neuhaus, zwei in St. Martin im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach) und elf in Molln (Bezirk Kirchdorf) mussten bis Montagmittag ausharren. Im Gebiet der Linz AG waren alle Kunden seit Sonntagabend wieder am Netz, Aufräumarbeiten und Reparaturen liefen am Montag noch weiter.

Bäume umgestürzt, Dächer abgedeckt

Auch in der Steiermark sind die Aufräumarbeiten am Montag fortgesetzt worden. Betroffen waren alle Bezirke, vor allem aber die Obersteiermark sowie die Ost- und Südsteiermark. Landesweit waren am Sonntagnachmittag bis zu 12.000 Haushalte ohne Strom, am Montag waren es noch "einige Dutzend", hieß es vonseiten der Energienetze Steiermark.

"Gestern Abend waren noch rund 300 Haushalte ohne Strom, heute sind es noch einige Dutzend, die aber im Laufe des Tages wieder mit Energie versorgt werden sollten", schilderte Urs Harnik-Lauris, Sprecher der Energie Steiermark gegenüber der APA. Landesweit wurden bereits am Sonntag 150 Monteure in den Einsatz geschickt. "Es hat in nahezu allen Teilen des Landes Stromstörungen gegeben, die Aufräum-und Reparaturarbeiten werden noch Tage anhalten", sagte der Sprecher.

Vom Ausseerland bis Graz waren am Sonntag Bäume umgestürzt und Dächer abgedeckt worden. Im Bezirk Liezen war vor allem der Großraum Ausseerland, Gröbming, Irdning, Schladming, Ramsau und Mandling betroffen. Zahlreiche Bäume hielten dem Sturm nicht stand und stürzten auf Straßen. In Palfau ereignete sich ein Felssturz. Rund 650 Mann waren bei knapp 100 Einsätzen ausgerückt. Sie reparierten mehrere abgedeckte Hausdächer bzw. dichteten diese provisorisch mit Planen ab. In der Weststeiermark wurden knapp 25 Einsätze im Raum Stainz und südlich von Deutschlandsberg von den Feuerwehren abgearbeitet. Verletzt wurde niemand.

Kärntner bei Verkehrsunfall verletzt

Ein 60-jähriger Kärntner ist bei einem Verkehrsunfall in Klagenfurt verletzt worden. Laut Polizei war der Pensionist mit seinem Auto unterwegs, als ein abgebrochener Ast auf sein Fahrzeug fiel. Vor Schreck verriss er den Pkw und prallte gegen einen Baum neben der Straße. Der Mann wurde ins Unfallkrankenhaus Klagenfurt gebracht.

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