“Wir beginnen heute mit der Standortsuche”, erklärte Rupprechter. Derzeit ist das Umweltbundesamt auf vier Standorte in Wien verteilt. Es handle sich um alte Büroräumlichkeiten, daher sei hier ohnehin eine Entscheidung angestanden, hieß es. Der neue Standort soll mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sein. Zwölf Prozent der insgesamt 46,5 Millionen Euro kommen von der Stadtgemeinde Klosterneuburg und dem Land, erläuterte Mikl-Leitner. Ein Zeitpunkt für den Umzug steht noch nicht fest: “Je früher desto besser”, so die Landeshauptfrau.
Von Wien nach Klosterneuburg: Standortentscheidung als “Signal”
Mit der Standortentscheidung sei ein “Signal” gesetzt worden, sagte der Klosterneuburger Bürgermeister. Er sprach von einer “Trendumkehr”, nachdem zahlreiche Arbeitsplätze in der Stadt nach dem Aus der Baumarktkette bauMax und der Schließung der Kaserne verloren gegangen waren. Synergien soll es beispielsweise zwischen dem Umweltbundesamt und dem Bundesamt für Wein- und Obstbau, der Weinbauschule sowie dem IST Austria in Klosterneuburg geben, hieß es.
Der Sitz des Umweltbundesamtes in Wien ist im Umweltkontrollgesetz festgelegt. Um die Gesetzesänderung werde sich die neue Bundesregierung “zeitgerecht” kümmern, meinte der Minister auf Nachfrage. Man könne damit rechnen, dass die neue Regierung weiterhin einen Dezentralisierungs-Schwerpunkt setzen werde. Die Frage, ob er davon ausgehe, dass er dieser auch angehören werde, beantwortete Rupprechter mit einem Ja.
Der Umweltminister sieht hierzulande “großes Potenzial” für die Verlagerung von Bundesdienststellen in die Länder. Er verwies darauf, dass derzeit nur vier von 68 Bundesbehörden ihren Sitz nicht in Wien hätten. Dezentralisierung ist ein Schwerpunkt im “Masterplan für den ländlichen Raum”. Ziel sei es, in den nächsten zehn Jahren zehn Prozent der Behörden und 3.500 Beschäftigte in die Bundesländer zu verlagern. 2016 ist etwa das Bundesamt für Wasserwirtschaft von Wien nach Scharfling am Mondsee übersiedelt. Geplant ist nach Angaben von Dienstag auch, einen Teil der Sektion Wildbach- und Lawinenverbauung für Wien, Niederösterreich und Burgenland von Wien nach Niederösterreich zu verlegen.
(APA/Red)
