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Haifisch angezeigt: Internationale Reaktionen auf Burka-Verbot

10-10-2017, 11:09

Am ersten Tag , 46 weitere ermahnt.

Am vierten Tag traf es die Wien-weit bekannten . Nach einem "aufklärenden Gespräch" mit zwei Polizisten musizierten die Künstler ohne Pferdeköpfe weiter.

Am Tag neun wurde ein Promoter angezeigt, der für eine Geschäftseröffnung als .

Es klingt nach Satire, ist es aber nicht. Das ist die nackte Wahrheit - und so soll auch das Gesicht sein: nackt. Denn seit 1. Oktober verbietet das Gesetz nicht nur die konservativ-islamische Gesichtsschleier Burka und Nikab, sondern auch das Tragen von Staubschutzmasken, Sturmhauben, Clown- oder Krampusmasken in der Öffentlichkeit - außer bei Traditionsveranstaltungen im Fasching bzw. Advent oder wenn die Verhüllung beruflich nötig ist. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Strafe in Höhe von 150 Euro rechnen.

Karl-Heinz Grundböck, Sprecher des Innenministeriums, sagte dem KURIER, dass der Gesetzgeber "den Anspruch auf ein unverhülltes Gesicht im öffentlichen Raum" erhebt, aber es keine "taxative Aufzählung" gibt. Für die Polizei, die versprach, mit „Fingerspitzengefühl“ vorzugehen, läuft es schwer, weil der Gesetzestext zu "allgemein gehalten" sei, erklärt Manfred Reinthaler, Pressechef der Bundespolizeidirektion Wien. Beamte bekommen nun "Spickzettel".

#LebenamLimit

Wie internationale Medien auf die Anzeige gegen einen Hai reagieren, kann man sich in etwa vorstellen.  Spiegel Online von "Irritation und Verwirrung im Land" oder "Ein Land rätselt über das Burka-Verbot". Kollegen des Hais nahmen es auf Facebook mit Humor: "Das Leben ist nicht hainfach. #lebenamlimit."

Ein Kommentar darunter lautet: "Endlich trifft es auch die Hai-Society."

Ryan Bort, Journalist beim US-amerikanische Magazin Newsweek,, dass Österreichs "Burka-Verbot" trotz derselben Absicht anders sei, als in vielen anderen Ländern. "Aus Furcht als diskriminierend gebrandmarkt zu werden, hat der Staat nicht speziell das Tragen von Burkas verboten. Stattdessen über alle ein Bann ausgesprochen, die ihr Gesicht verhüllen." Aber Angst müsse man nicht haben, erklärt Bort. Wer sich an Halloween verkleiden möchte, wird nicht bestraft.

"Shark costume man bitten by Austria’s burqa ban."

Das renommierte Polit-Magazin Politico stellt seinen Humor unter Beweis und die Haifisch-Szene mit "Shark costume man bitten by Austria’s burqa ban". Sinngemäß übersetzt: Der Haifisch-Kostümierte wurde von Österreichs "Burka-Verbot" gebissen. Auch der britische und US-amerikanische Boulevard hat schnell Gefallen an Österreich gefunden. Unter anderem die Daily Mail, der Mirror und die New York Post das Maskottchen, der nur habe.

Und schließlich berichtet die Washington Post über den Vorfall. Für gewöhnlich kommt Österreich im US-Medium nur vor, wenn der Rechtsruck in Europa thematisiert wird. Dieses Mal ist es aber das "umstrittene Gesetz", das "". Die "Verwirrung" habe erneut "weitreichende Kritik am Verbot" ausgelöst, das im Rahmen des Integrationspakets verabschiedet wurde. "Die Absurdität der jüngsten Vorfälle zeigt, wie nutzlos dieses Gesetz wirklich ist", wird die PR-Agentur zitiert, die für die Hai-Kampagne verantwortlich war.

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