
Vor der Nationalrats-Wahl am 15. Oktober hat die Lebenshilfe
Österreich vorgestellt, was die Wahl-Programme
der Parteien zu Inklusion enthalten.
Inklusion bedeutet, dass Menschen Behinderung nicht schlechter
behandelt werden, als andere Menschen, nur
weil sie eine Behinderung haben.
Inklusive Bildung ist sehr wichtig,
um die Inklusion umzusetzen.
Außerdem ist sie eine Voraussetzung
für ein selbstbestimmtes Leben in allen Bereichen.
Im Bereich der Inklusiven Bildung sind die Ansichten
der Parteien sehr unterschiedlich.
Die SPÖ und die GRÜNEN fordern, dass Sonder-Schulen
zu Regel-Schulen gemacht werden.
Diese 2 Parteien sehen Bildung als den Weg zur Inklusion.
Die ÖVP ist für die Förderung der Begabten
statt für die Inklusion im Allgemeinen.
Das bedeutet, dass sie nicht für die Schule für alle sind.
Die NEOS sind dafür, dass die Schule für alle
da ist und für Chancen-Gleichheit im Bereich der Inklusiven Bildung.
Die FPÖ ist dafür, dass es Sonder-Schulen weiterhin geben soll
und lehnt die Gesamt-Schule für 10 bis 14-jährige ab.
Albert Brandstätter General-Sekretär der Lebenshilfe,
fasst zusammen: „Hier können schwere Zeiten auf uns zukommen.“
Er sagt auch, dass ein Regierungs-Bündnis zwischen ÖVP
und FPÖ das Ende für die Schule für alle bedeuten würde.
Erwachsene Menschen mit Behinderung sind
in ihrer Arbeit immer noch nicht versichert.
Außerdem arbeiten sie immer noch für ein Taschengeld.
Die Selbst-Vertreterinnen und Selbstvertreter
von der Lebenshilfe fordern Arbeits-Plätze mit Versicherung.
Die ÖVP sagt, dass sie die Inklusive Bildung
verbessern und das Taschengeld für Menschen
mit Behinderung in Werkstätten erhöhen.
Das entspricht aber immer noch nicht den Bedingungen
anderer Arbeitsplätze und damit nicht dem Gedanken
der Inklusion.
Die GRÜNEN fordern eine Ausgleichs-Zahlung,
und sind für eine eigene AMS-Gruppe
für Menschen mit Behinderung.
Ausgleichs-Zahlung bedeutet, dass Menschen für die
aus verschiedenen Gründen keine Arbeit gefunden wird
Geld als Ausgleich bekommen.
Die SPÖ will mehr Geld für die Beschäftigung,
von Menschen mit Behinderung zur Verfügung stellen.
Außerdem will die SPÖ Unternehmen unterstützen,
die Menschen mit Behinderung bei sich einstellen.
Die NEOS sind dafür, dass eine
Teil-Arbeitsfähigkeit eingeführt wird.
Dadurch können Menschen die nicht komplett arbeitsfähig sind,
selbstbestimmter arbeiten und entlasten damit auch den Staat.
Die NEOS sind außerdem für ein Bürger- und Bürgerinnen-Geld.
Dadurch soll die Selbstbestimmung von jedem einzelnen
Menschen in Österreich erleichtert werden.
Außerdem soll dadurch die Persönliche Assistenz
für alle die sie brauchen, bezahlt werden können.
Im Wahl-Programm der FPÖ, gibt es
keine Vorschläge zum Thema Inklusive Arbeit.
Bericht von Marcel Benz
Was die Parteien, die für die Wahl am 15. Oktober kandidieren,
zu Persönliche Assistenz und Pflegegeld vorschlagen und
ob sie ihre Programme in leichter oder einfacher Sprache haben,
finden Sie im Abschnitt unten.
Viele Menschen mit Behinderung brauchen eine
persönliche Assistenz im Beruf,
in der Freizeit und im Alltag.
Eine persönliche Assistenz ist eine Hilfe,
die Menschen mit Behinderungen bekommen,
damit sie selbständig leben oder arbeiten können.
Die bekommen aber nicht alle.
Es wird aber inzwischen von den Parteien
mehr wahrgenommen, dass viele Menschen
eine persönliche Assistenz brauchen.
Die GRÜNEN und die SPÖ sind dafür, dass dieses Gesetz
erweitert wird und auch für Menschen mit
geistiger Behinderung gelten soll.
Die ÖVP ist für eine persönliche Assistenz
auch in der Freizeit.
Die FPÖ hat zu diesem Thema keine
genauen Angaben gemacht.
Die NEOS sagen auch nicht viel dazu, sprechen aber
über ein Bürgergeld.
Damit soll die Selbstbestimmung gefördert werden
und die persönliche Assistenz bezahlt werden.
Das Pflegegeld soll jährlich erhöht werden,
sowie der Lohn.
Das hat in den letzten Jahren nicht gut funktioniert
und deshalb blieb den Leuten weniger von dem Geld.
Eigentlich sind alle Parteien für eine jährliche Anpassung
von dem Pflegegeld.
Das hat das Finanz-Ministerium bisher nicht erlaubt.
Die ÖVP ist nicht dafür.
Die GRÜNEN und die SPÖ wollen das Pflegegeld
stark erhöhen, vor allem für Kinder
mit schweren Behinderungen.
Damit jeder in Österreich sich über die Parteien
informieren kann, braucht es Informationen
in einfacher Sprache.
In einfacher Sprache werden Informationen
leicht verständlich erklärt.
In den letzten Jahren hat sich bereits viel
in einfacher Sprache getan.
Früher waren die GRÜNEN alleine bereit,
Informationen in einfacher Sprache anzubieten.
Inzwischen bieten mehrere Parteien Informationen
in einfacher Sprache an.
Das Wahlprogramm von den NEOS ist gut zu lesen
und es gibt auch eine Leichter Lesen Form
von dem Wahlprogramm.
Die GRÜNEN haben einen gut erkennbaren Schrifttext
und auch mehrere Leichter Lesen Formen
von ihrem Wahlprogramm.
Sie haben auch eine in Blindenschrift.
Das Wahlprogramm der FPÖ ist in einfacher Sprache
geschrieben und ist auch gut zu lesen.
Die ÖVP verwendet auch einfache Sprache,
aber das Wahlprogramm ist an vielen Stellen
nur schwer zu lesen.
Die SPÖ hält sich auch an Erklärungen in
einfacher Sprache, aber ihr Wahlprogramm
ist nicht gut zu lesen.
Aber die Parteien tun schon mehr dafür,
dass ihre Wahlprogramme für alle verständlich sind.
Bericht von Marko Kaiser
