Wien verbraucht von allen Bundesländern am wenigsten Boden – trotz wachsender Bevölkerung. Das zeigen neue Daten zum Weltbodentag. Mit nur 0,08 Hektar pro Tag liegt die Stadt deutlich unter dem Österreich-Schnitt.
Zum Weltbodentag am 5. Dezember zeigt sich Wien als Vorreiter in Sachen Flächenschonung. Trotz eines Bevölkerungswachstums von fünf Prozent seit 2022 liegt der tägliche Bodenverbrauch in der Hauptstadt bei nur 0,08 Hektar – österreichweit der niedrigste Wert.
Laut aktuellen Daten der Österreichischen Raumordnungskonferenz (ÖROK) ist der Bodenverbrauch in Wien weniger als halb so hoch wie in Vorarlberg (0,2 ha/Tag) und fast 24-mal geringer als in Niederösterreich (1,9 ha/Tag). Österreichweit liegt der tägliche Durchschnitt bei 6,5 Hektar – mit leicht rückläufiger Tendenz.
Besonders deutlich wird der Unterschied bei der Betrachtung pro neu hinzugekommener Person: In Wien entfallen nur rund neun Quadratmeter Fläche auf eine zusätzliche Person, in den übrigen Bundesländern sind es durchschnittlich 576 Quadratmeter – mehr als 60-mal so viel.
Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) sieht darin den Erfolg einer kompakten Stadtplanung mit Nutzungsmischung, hoher Dichte und Grünanteil: "Statt die grüne Wiese zu verbauen, setzen wir überwiegend auf bereits genutzte Flächen." Als Beispiele nennt sie Konversionsprojekte wie das Nordwestbahnhofgelände oder die "Raus aus dem Asphalt"-Initiative.
Mit dem Stadtentwicklungsplan "Wien Plan 2035" hat sich die Stadt klare Ziele gesetzt: Neue Flächen sollen möglichst im Bestand oder auf bereits versiegelten Arealen entwickelt werden. Klima- und Bodenschutz stehen bei allen Vorhaben im Vordergrund.