Jedes Jahr zieht das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker zehntausende Besucher in den Park von Schloss Schönbrunn – bei freiem Eintritt. Nun sehen sich die Veranstalter mit einer drastischen Kürzung der städtischen Förderung konfrontiert.

Jedes Jahr zieht das Sommernachtskonzert der Wiener Philharmoniker zehntausende Besucher in den Park von Schloss Schönbrunn – bei freiem Eintritt. Nun sehen sich die Veranstalter mit einer drastischen Kürzung der städtischen Förderung konfrontiert.
Die Stadt Wien hat ihre Förderung um 250.000 Euro reduziert. Das entspricht etwa einem Viertel der Gesamtkosten. Laut Philharmoniker-Vorstand Daniel Froschauer stellt sich die Frage, ob das Konzert unter diesen Bedingungen künftig noch tragbar sei. "Das Sommernachtskonzert ist ein Geschenk an alle Menschen, die Musik lieben", so Froschauer, der sein Unverständnis über die Entscheidungsfindung äußert: "Wir sind ein bisschen verwundert und erstaunt."
Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) verteidigte die Kürzung als bewusste Entscheidung im Rahmen eines Sparkurses bei großen Kulturinstitutionen. Das Sommernachtskonzert sei dennoch nicht existenzgefährdet. Zugleich betonte sie die hohe künstlerische Qualität der Wiener Philharmoniker.
Die Wiener Philharmoniker sehen dies jedoch anders. Froschauer weist darauf hin, dass sie die Kosten für Bühne, Sicherheit und die steigenden Ausgaben für Licht und Ausstattung im Park selbst tragen müssen. Die Preise für diese Elemente hätten sich seit der Corona-Pandemie fast verdoppelt. Angesichts der konstanten oder nur minimal erhöhten Förderbeträge müssten sich die Philharmoniker die Frage stellen, ob eine weiterhin Durchführung des Konzerts sinnhaft sei.
Der Termin für das Sommernachtskonzert 2026 ist bereits festgelegt; das Konzert soll am 19. Juni stattfinden. Laut offiziellen Informationen zählt das Sommernachtskonzert zu den großen Höhepunkten des philharmonischen Jahres. Jedoch könnte diese Tradition durch das Sparbudget der Stadt Wien gefährdet sein – zumindest ist die Zukunft nach dem gegenwärtigen Stand ungewiss.
(Red)
