Am Montag startet der Einbau der größten Regenwasserpumpe in Europa im Pumpwerk auf der Wiener Donauinsel.
Die Regenwasserpumpe wiegt 63 Tonnen, ist 13 Meter hoch und kann 15.000 Liter Wasser pro Sekunde fördern, was sie zur leistungsstärksten Anlage Europas macht. Das bis 2026 laufende Projekt auf der Wiener Donauinsel verbessert den Überflutungsschutz für den 21. und 22. Bezirk.
Mehr Power für Überflutungsschutz durch neue Regenwasserpumpe auf Wiener Donauinsel
"Verantwortungsvolle Politik bedeutet heute schon an Übermorgen zu denken. Daher stärken wir unsere Infrastruktur, um die Wienerinnen und Wiener in Zukunft noch besser vor den Auswirkungen des Klimawandels wie etwa Starkregenereignisse zu schützen. Mit dem Einbau der neuen Hochleistungspumpe in das Pumpwerk Donauinsel erhöhen wir die Abflusskapazität bei Regen und schaffen mehr Sicherheit für die Bezirke Floridsdorf und Donaustadt" , so Wiens Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. Das Pumpwerk Donauinsel, eines der größten in Europa, wurde zwischen 1970 und 1980 mit der Donauinsel gebaut. Es ist ein wichtiger Teil des Wiener Abwassersystems, zusammen mit der Kläranlage und großen Sammelkanälen. Täglich fördert es 600 bis 2.000 Liter Abwasser pro Sekunde aus den Bezirken 21 und 22 zur Kläranlage in Simmering. Bei Regen erhöht sich diese Menge deutlich.
Bei Starkregen wird durch leistungsstarke Regenwasserpumpen Mischwasser in die Donau geleitet. Mischwasser entsteht, wenn Abwasser und Regenwasser sich vermischen. Dies muss schnell abgeleitet werden, um Straßenüberflutungen zu verhindern. Das Pumpwerk auf der Donauinsel hilft dabei. Es verfügt über sechs Pumpen mit einer Kapazität von 40.000 Litern pro Sekunde, die weiter ausgebaut wird. Seit August 2024 wird an einer neuen Pumpe gearbeitet, die 15.000 zusätzliche Liter pro Sekunde fördert und den Schutz in Floridsdorf und Donaustadt verbessert. Diese Pumpe ist die größte ihrer Art in Europa. Außerdem wird die Anlage energetisch optimiert.
Herausfordernder Einbau der 63 Tonnen schweren Regenwasserpumpe auf Wiener Donauinsel
Der Direktor von Wien Kanal, Andreas Ilmer, betont die präzise Planung und die genaue Koordination, die für den Einbau einer großen, funktionsfähigen Pumpe in einem aktiven Pumpwerk notwendig sind. Die Arbeiten erfordern millimetergenaue Präzision, um die Pumpenteile korrekt zu montieren. Das Team sorgt für eine schnelle und sichere Integration bei voller Einsatzbereitschaft. Das Hochwasser 2024 zeigte die Wirksamkeit der Hochwasserschutzmaßnahmen Wiens und die Bedeutung solcher Projekte angesichts vermehrter Starkregenereignisse durch den Klimawandel. Die zusätzliche Hochleistungspumpe verbessert die Reaktion auf Starkregen und schützt die Infrastruktur und die Bevölkerung, so SPÖ-Klubvorsitzender Josef Taucher.
Der Klimawandel führt zu häufigeren und intensiveren Starkregenfällen, die das Kanalsystem stark belasten. Um das Wasser effizienter abzuleiten, wird das Pumpwerk um eine zusätzliche Hochleistungspumpe erweitert, betont Angelika Pipal-Leixner von NEOS Wien. Der Bezirksvorsteher von Floridsdorf, Georg Papai, lobt die Investitionen, da das Pumpwerk Donauinsel den Hochwasserschutz verbessert und die Abwasserentsorgung für die Zukunft sichert.
Gebäude auf Wiener Donauinsel wird klimafit
Zusätzlich zum verstärkten Hochwasserschutz wird das gesamte Bauwerk für das Klima fit gemacht. Das Gebäude erfährt eine thermische Optimierung, die Dachflächen werden isoliert, Isolierglasfenster eingebaut und ein außenliegender Sonnenschutz installiert. Auf dem Dach werden Pflanzen, Kräuter und Gräser wachsen, die Wasser speichern und die Decke kühlen. Nach Fertigstellung der Arbeiten im Jahr 2026 wird das Dach für die Solaranlagen-Initiative der Stadt Wien genutzt.