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"Smart Trees": Sensoren helfen bei der optimalen Baumbewässerung in Wien

1-12-2025, 05:00

Mit digitalen Sensoren will Wien künftig die Baumbewässerung gezielter und ressourcenschonender steuern. Das Projekt "Smart Trees" testet neue Technik zur Pflege der rund 500.000 Stadtbäume – wissenschaftlich begleitet und mit großem Einsparpotenzial.

Die Wiener Stadtgärten testen gemeinsam mit Wien Energie und Wien Digital seit Februar 2024 das Projekt "Smart Trees". Im Fokus stehen digitale Bodenfeuchtesensoren, die bei neu gepflanzten Bäumen eingesetzt werden. Sie liefern Daten zur optimalen Wassermenge und zum richtigen Gießzeitpunkt. Der Beobachtungszeitraum läuft bis Ende 2026.

Digitale Technologie für eine gezielte Bewässerung

Ziel des Projekts ist es, die Wasserversorgung flexibel und datenbasiert zu steuern. Die Sensoren senden Informationen über das stadtweite LoRaWAN-Netz an eine digitale Zentrale – die sogenannte IoT-Base. Erste Auswertungen zeigen laut Projektbetreibern ein deutliches Einsparpotenzial beim Wasserverbrauch.

Im Herbst 2025 wird das Projekt in der Fußgängerzone Favoritenstraße erweitert. Erstmals kommen dabei zusätzlich Sensoren am Stamm zum Einsatz, die den sogenannten Saftstrom messen. Damit lässt sich feststellen, wie viel Wasser ein Baum tatsächlich verdunstet.

Wissenschaftliche Grundlage für zukünfitges Pflegekonzept

Die Daten werden nicht nur zur Gießsteuerung verwendet, sondern auch wissenschaftlich ausgewertet. Gemeinsam mit der Universität Wien und weiteren Partnern soll ein langfristig einsetzbares Pflegekonzept entwickelt werden – angepasst an Baumart, Standort und Wetterbedingungen.

Die Wiener Stadtgärten betreuen rund 500.000 Bäume im gesamten Stadtgebiet. Gerade junge Bäume müssen in den ersten vier Jahren regelmäßig bewässert werden. Derzeit erfolgt das oft manuell oder über Systeme mit fixem Zeitplan – ohne Rücksicht auf Wetter und tatsächlichen Bedarf.

Weitere technische Innovation im Test

Zusätzlich wird seit Ende 2024 in Mauerbach ein innovatives Pflanzsystem getestet: das Air-Pot®-System. Durch luftdurchlässige Topfwände wachsen laut ersten Erkenntnissen stabilere Wurzeln. In Kombination mit Sensorik könnte diese Methode künftig auch Sommerpflanzungen ermöglichen.

In einer nächsten Phase sollen ab Herbst 2025 weitere 60 Straßenbäume in Essling mit dem Air-Pot®-System ausgestattet werden. Ziel ist eine praxistaugliche, ressourcenschonende Pflege – angepasst an die Herausforderungen des Stadtklimas.

(Red)

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