Der Flughafen Wien-Schwechat wird keine dritte Landebahn bauen. Das Vorhaben wird nicht weiterverfolgt.
"Nach eingehender Analyse aller relevanten Entscheidungsfaktoren hat der Vorstand der Flughafen Wien AG heute (Dienstag, Anm.) beschlossen", so der Flughafen Wien-Schwechat am Dienstag-Abend. Das Unternehmen könne mit dem geplanten Zwei-Pisten-System und dortigen Ausbauten auch weiterwachsen.
Plan sei es jährlich bis zu 52 Millionen Passagiere abzufertigen, hieß es weiter. "Die getroffene Entscheidung führt dazu, dass die von 2018 bis 2020 angefallenen Zahlungen aus dem Mediationsvertrag an den Umweltfonds und an Anrainergemeinden, die auf das Pistenprojekt aktiviert wurden, mit minus 55,9 Mio. in der Bilanz 2025 nicht liquiditätswirksam wertzuberichtigen sind", wurde zu den bilanziellen Auswirkungen für das Unternehmen mitgeteilt.
"Neben den auf rund zwei Milliarden massiv gestiegenen prognostizierten Baukosten haben sich auch die Rahmenbedingungen infolge der überlangen Verfahrensdauer grundlegend geändert", erklärten Flughafenvorstand Julian Jäger und Günther Ofner via Aussendung. "So wurden im Jahr 2005 pro Flugbewegung 71 Passagiere befördert, 2024 waren es durch den Einsatz größerer Flugzeuge bereits 139 Passagiere, was den Druck auf die Pistenkapazität mildert. Mit ausschlaggebend für die Entscheidung ist auch, dass die größten Airline-Kunden am Standort dem Projekt negativ gegenüberstehen und ohne Refinanzierung durch höhere Tarife die wirtschaftliche Basis der Investition nicht darstellbar ist."
Ein weiterer Entscheidungsgrund sei auch die nach 17 Monaten nach wie vor offene Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes im Rechtsmittel gegen eine abändernde Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts im Verfahren um die Bauzeitverlängerung gewesen. Die lange Dauer wurde von Flughafenvertretern stets kritisiert.
"Die getroffene Entscheidung führt dazu, dass die von 2018 bis 2020 angefallenen Zahlungen aus dem Mediationsvertrag an den Umweltfonds und an Anrainergemeinden, die auf das Pistenprojekt aktiviert wurden, mit minus 55,9 Mio. in der Bilanz 2025 nicht liquiditätswirksam wertzuberichtigen sind", wurde zu den bilanziellen Auswirkungen für das Unternehmen mitgeteilt. Wegen der Wertberichtigung rechne man heuer mit einem Nettoergebnis vor Minderheiten von 210 Mio. statt bisher rund 230 Mio. Euro. Die neue Guidance beinhalte auch positive Effekte einer besseren Verkehrsentwicklung in den vergangenen Wochen als ursprünglich angenommen.